Gabriele Mühlegg organisierte 200 Blutspendetermine
Nicht nur beim Roten Kreuz in Ravensburg trauern viele Menschen um Gabriele Mühlegg...
Nicht nur beim Roten Kreuz in Ravensburg trauern viele Menschen um Gabriele Mühlegg, die nach langer und schwerer Krankheit gestorben ist und auf dem Weststadtfriedhof ihre letzte Ruhe gefunden hat. Jahrzehntelang ehrenamtlich beim DRK tätig, hat sie sich große Verdienste um den Blutspendedienst erworben. Hauptberuflich war die gelernte Schriftsetzerin in Weingarten tätig, zunächst an der Pforte des Krankenhauses „Vierzehn Nothelfer“, danach als Standesbeamtin bei der Stadt Weingarten. Auch dort gewann sie viele Sympathien durch ihre fürsorgliche, aufgeschlossene und menschliche Art.
Schon seit 1979 war die Verstorbene, genauso wie ihr Ehemann Alfred Mühlegg und ihre Tochter Claudia, dem DRK eng verbunden. Die Mühleggs gehörten immer zu den selbstlosen ehrenamtlichen Stützen des Roten Kreuzes in Ravensburg. Gabriele Mühlegg war Leiterin des DRK-Arbeitskreises „Blutspende“ im Ravensburger Ortsverein. Über 30 Jahre, so berichtet Ortsvorsitzender Alfred Bosch mit großem Respekt, hat Gabriele Mühlegg über 200 Blutspendetermine in Ravensburg organisiert. Seit 1990 leitete sie damit auf Bitte des damaligen Bereitschaftsführers Walter Faiß einen der ersten Blutspende-Arbeitskreise des Roten Kreuzes überhaupt.
So organisierte sie mit dem früheren Bereitschaftsleiter Alfred Bosch auch einen Termin, der als Rekordtermin in die Annalen des hiesigen Roten Kreuzes eingegangen ist. Allein dieser Termin erbrachte die enorme Zahl von 1107 Blutkonserven. Sie verstand es, mit einem verschmitzten Lächeln sowohl die vielen Blutspenderinnen und -spender, als auch ihre ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die gute Sache zu mobilisieren. „Ein Vorbild in jeder Hinsicht“, bescheinigt ihr Alfred Bosch. Für bis zu zehn Blutspendetermine pro Jahr organisierte sie die freiwillige Mitarbeit und verstand es, qualifiziertes Personal für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen. Damit aber nicht genug. Über 100 Mal spendete sie selbst Blut.
Die Sympathien der Menschen waren Gabriele Mühlegg auch auf andere Weise gewiss. Sie buk nämlich regelmäßig Torten und Kuchen und ließ diese leckeren Sachen 25 Jahre lang über ihren Mann jeweils am Sonntag den diensthabenden Notärzten und Freiwilligen des Roten Kreuzes zukommen. „Ein positiver Höhepunkt der langen Dienstschichten im Rettungsdienst“, erinnert sich Alfred Bosch. Im Jahre 2020 waren der Mann von Gabriele Mühlegg bereits 40 Jahre und die Tochter Claudia schon 35 Jahre ehrenamtlich beim Roten Kreuz aktiv und beide wurden entsprechend geehrt. Gabriele Mühlegg konnte die ebenfalls hochverdiente Ehrung für 30 Jahre Einsatz für ihre Mitmenschen beim Roten Kreuz leider nicht mehr persönlich entgegennehmen.