Solidarisches Maskennähen
Projektgruppe MiNaFa näht über 200 Mund-Nase-Masken für Obdachlose und Geflüchtete in der Stadt Ravensburg
Projektgruppe MiNaFa näht über 200 Mund-Nase-Masken für Obdachlose und Geflüchtete in der Stadt Ravensburg
Bürgerschaftliches Engagement lässt auch in einer Ausnahmesituation, wie sie Corona-bedingt seit März auch in Ravensburg das tägliche Leben bestimmt, nicht nach. Erfreulicherweise hat sich die ehrenamtliche Projektgruppe „MiNaFa – Mit Nadel und Faden“ des Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Ravensburg e. V., spontan Ende März dazu bereit erklärt, schnell weiterzuhelfen. Die Gruppe, die sich aus circa 15 Frauen mit Fluchterfahrung und einheimischen Bürgerinnen zusammensetzt, haben sage und schreibe 250 Masken kurzerhand im Rahmen des Projekts ehrenamtlich und unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen zuhause genäht.
Normalerweise trifft sich die sympathische Gruppe, bestehend aus Frauen unterschiedlichen Alters und Kulturen, schon seit längerer Zeit im mit Nähutensilien ausgestatteten Kellerraum der Flüchtlingsunterkunft in der Ravensburger Karlstraße.
Eine Frau der ersten Stunde ist Projektleiterin Yasemen Büyükdag. Sie hatte 2015 die Idee, als viele Menschen mit Fluchterfahrung in Ravensburg angekommen sind und in der Burachhalle untergebracht waren, Frauen die Möglichkeit zu geben, sich mit anderen Frauen zu treffen.
Über die Jahre hinweg sind viele schöne und gemeinnützige Näh-Projekte entstanden. Es wurden zum Beispiel upcycling-Einkaufstaschen hergestellt für einen ressourcenschonenden Einkauf. Diese wurden bei der Eröffnung der Beratungsstelle für geflüchtete Menschen des DRK Kreisverband RV e. V. vorgestellt und gespendet. Auch hat sich auch die Gruppe vergrößert und ist im Sozialraum Ravensburg bekannter geworden; es haben sich nicht nur weitere Frauen mit Fluchterfahrung der Gruppe angeschlossen, auch einheimische Frauen sind dazugekommen, die Interesse haben sich gemeinsam bei Handarbeit auszutauschen und kennen zu lernen.
Martin Diez, Senioren- und Integrationsbeauftragter der Stadt Ravensburg, der in den vergangenen Jahren die Projektgruppe im Kontext des Bundesprogramms Demokratie Leben unterstützt hat, kam nach Ausbruch des Covid-19-Virus und Einführung der Hygiene-Maßnahmen die sinnvolle Idee, die Gruppe um Unterstützung zu bitten. Nach kurzer Rücksprache seiner Kollegin, Miriam Totzke mit der für das Handarbeitsprojekt Zuständigen, Selina Ritter von der Beratungsstelle für geflüchtete Menschen des DRK Kreisverbandes Ravensburg e. V., stand der Projektumsetzung nichts mehr im Weg.
Nach Fertigstellung der Mund-Nase-Schutzmasken wurden 15 Exemplare an MitarbeiterInnen des Amts für Soziales und Familie der Stadt Ravensburg verteilt, die während des Lockdowns täglich in den Flüchtlingsunterkünften vor Ort waren. Außerdem wurden 255 Exemplare in den Anschlussunterbringungen der Stadt an geflüchtete Erwachsene und Kinder sowie Obdachlose überreicht.
Diese spontane Aktion ist ein schönes Beispiel, das verdeutlicht, was es bedeutet zusammen zu halten, zusammen zu arbeiten und füreinander da zu sein. Die Stadt Ravensburg bedankt sich herzlich bei allen Näherinnen!
Die Projekt-Gruppe MinNaFa freut sich über weitere Frauen, die mit Lust und Freude zur Näh-Gruppe dazukommen wollen. Die Gruppe trifft sich nach Corona wieder freitagnachmittags. Genauere Informationen erhalten Sie bei Selina Ritter eMail: selina.ritter(at)rotkreuz-ravensburg.de Telefon: 0751/35904763.
Pressemitteilung des DRK Kreisverbands Ravensburg e. V.