Friedliches Rutenfest aus Sicht des DRK Ravensburg – bis zur Pfefferspray-Attacke am späten Dienstagabend
Wie Bereitschaftsleiterin Cornelia Barth vom DRK Ortsverein Ravensburg mitteilt, kann bis zum Redaktionsschluss am Dienstagnachmittag von einem friedlichen und ruhigen Rutenfest gesprochen werden.
Etwa 100 Pflästerchen bei Blasen, kleinen Schürf-und Schnittwunden sowie etliche Eiswürfel und Coolpacks bei Wespenstichen wurden verbraucht. Bei ca. 80 Betroffenen, die längere Zeit in den beiden Wachen betreut wurden, konnte adäquate Hilfe geleistet werden. Manchen Problemen konnte nicht abgeholfen werden: Festbesucher, die mit Kopf- oder Zahnschmerzen auf den Rummel gingen, durften keine Medikamente verabreicht werden. Ebenso konnte einer Frau nicht geholfen werden, die am Vortag verschimmelte Lebensmittel gegessen hatte und sich danach nicht wohl fühlte. Etliche Väter und Mütter waren dankbar, einen Platz zum Windelwechsel in der Kuppelnauwache vorzufinden. Insgesamt mussten 15 Patienten mit Rettungsfahrzeugen in die OSK eingeliefert werden. Darunter war auch ein guter Schütze, der von seinen Kameraden so gefeiert und gedrückt wurde, dass der Verdacht auf eine Fraktur abgeklärt werden musste. Acht Patienten mit starker Alkoholisierung waren zu versorgen. Beim Festzug war es ebenfalls sehr ruhig. Lediglich eine Person musste mit unstillbarem Nasenbluten in die OSK gebracht werden. Sechs Hilfeleistungen an der Festzugstrecke konnten vor Ort erbracht werden. Zur Sicherheit der Festbesucher waren beim Festzug 40 Personen ehrenamtlich eingesetzt und 12 Autos am Festzugsweg verteilt. Bis der zehnseitige Dienstplan des Sanitätsdienstes mit freiwilligen Einsatzkräften gefüllt war, dauerte es einige Wochen. Rund 80 Helferinnen und Helfer decken ca. 300 Dienste ab. Um die Bevölkerung versorgen zu können ist es erforderlich, dass fast alle Einsatzkräfte in ihrer Freizeit mehrere Dienste übernehmen und bis zu 40 Stunden tätig sind. Rund 2000 ehrenamtliche Stunden werden so geleistet. Der DRK Ortsverein Ravensburg ist dankbar für die Unterstützung der anderen Ortsvereine wie z.B. Altshausen, Baienfurt-Baindt, Mochenwangen, Weingarten, Wilhelmsdorf, die teilweise ihre eigenen Einsatzfahrzeuge mitgebracht haben. Zusätzlich zu den Sanitätsdiensten hat die Fachgruppe Technik und Sicherheit des DRK Ortsvereins Ravensburg umfangreiche Arbeit geleistet. Seit 18. Juli wurde an 8 Tagen technische Hilfe in Form von Beleuchtung, Absperrung und Ersatzstromerzeugung geleistet. Der ehrenamtliche Zeitaufwand dürfte hierbei weit über 200 Stunden liegen.